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30 Jahre EMAF: ein Rückblick – Teil 3
Newsletter 02.03.2017
Dreißig Jahre EMAF – das ist nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch ein Grund zurück zu blicken auf das, was das Festival in den vergangenen Jahrzehnten geleistet hat. Jemand, der das European Media Art Festival mit aufgebaut hat, das ist Alfred Rotert, der bis heute für die Organisation der Konferenz und für das Archiv zuständig ist.
Für ihn sind die Konferenzen des Festivals eine Art Konzentrationspunkt. „Besonders spannend wird es, wenn es dort auch kontroverse Diskussionen gibt; wenn aktuelle Themen aufgenommen werden“, sagt Alfred Rotert und nennt als Beispiel die Konferenz im Jahr 2003 zum Thema „Kunst und Biotechnologien“ – ein Thema, das durch die neuen technischen Möglichkeiten und deren ethischen Grenzen auch heute noch teils heftig diskutiert wird. „Wenn man in einer Konferenz so ein Thema aufnehmen kann, wenn es das Publikum zur Diskussion anregt und wenn es eine gesellschaftliche Relevanz hat, dann hat man das richtige Thema gefunden“, sagt der Organisator der Konferenzen des EMAFs.
Wenn Alfred Rotert auf die vergangenen drei Jahrzehnte zurückblickt, dann fallen ihm vor allem die großen Performances ein, die das EMAF veranstaltet hat – zum Beispiel die Performance von „De La Guarda“, einer argentinischen Gruppe, die damals ein völlig neues Format erschaffen hat, das später von anderen Performance-Gruppen adaptiert wurde. Ein weiteres Highlight ist für Rotert die „Dante-Orgel“ von Erik Hobijn im Jahr 1998 gewesen: „Das war eine wirklich riesige Performance auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne in Osnabrück, in der bis zu 15 Meter hohe Feuersäulen erzeugt wurden, die mit viel Lärm die Szenerie erleuchtet haben.“
Was wünscht man einem Festival für die Zukunft? Alfred Rotert fallen spontan mehrere Wünsche ein: „Dem Festival wünsche ich, dass es immer die aktuellen Tendenzen und Entwicklungen in der Gegenwartskunst repräsentiert und aufzeigt.“ Dafür sei natürlich auch eine gesicherte Finanzierung durch die Förderer notwendig. Außerdem ist für den Festivalleiter der Ausbau der Zusammenarbeit mit den Hochschulen aus dem Kunst- und Medienbereich bedeutsam.
Ein „Geschenk“, das das Festival bereits ab sofort mit seinen Gästen teilen kann, das ist eine gute Nachricht von der Filmförderungsanstalt des Bundes (FFA). Sie hat das EMAF auf die Liste der Festivals aufgenommen, bei denen Filmemacher aus Deutschland ab sofort Punkte sammeln können, um sich für eine Förderung durch die FFA zu qualifizieren. „Für Filmemacher ist das natürlich eine gute Nachricht, die auch uns sehr freut“, sagt Alfred Rotert.
EMAF-Filmprogramm im Martini|50
“Is home where the heart is?!” – das ist der Titel eines Filmprogramms, das das EMAF am 5. April in Osnabrück zeigt.
Neun künstlerische Positionen setzen dabei das Thema „Wohnung als Lebensraum“ in seinen verschieden Facetten medial um – zum Beispiel der Film „Living a Beautiful Life“ von Corinna Schnitt. Schließlich gestalten wir unsere Umwelt- und Lebensräume nach gemeinsamen, gesellschaftlichen aber auch individuellen Vorstellungen und Vorlieben. Dabei spielt der jeweils aktuelle Zeitgeist eine nicht unerhebliche Rolle – genauso wie Bildung, sozialer und beruflicher Status, persönliche Neigungen und Befindlichkeiten. Die ästhetische und inhaltliche Bandbreite der Filme reicht von formalen Strukturen über das reine Handwerk hin zu persönlichen und allgemeingültigen (Selbst-)Erfahrungen und Sehnsüchten.
Der Abend beginnt am 5. April 2017 um 19 Uhr im Forum für Architektur und Design Martini|50, Martinistraße 50, 49078 Osnabrück.
02.03.2017 - Autor/Original von: EMAF, WWW.emaf.de