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Archiv für News und Neues aus Februar 2009

Archivierte News, Berichte, Meldungen und Informationen der GALERIE schwarz | weiss zur Kunst, Künstlern, Ausstellungen und Kunstszene Osnabrück des Monats Februar 2009.

"Gerhard Richter - Abstrakte Bilder"

– Haus der Kunst

27.2.2009 – Das Haus der Kunst in München zeigt in der Zeit vom 27.2.2009 bis zum 17.5.2009 die Ausstellung "Gerhard Richter - Abstrakte Bilder".
Seit den 70er-Jahren malt Gerhard Richter abstrakte Bilder. Sie machen heute etwa zwei Drittel seines Gesamtwerks aus. Mit der Konzentration auf diesen Bildtypus unterscheidet sich diese Ausstellung von bisherigen Richter-Retrospektiven, in denen es überwiegend um die - jeweils aktualisierten - Verschiebungen im Verhältnis von seinen fotografie-bezogenen zu den abstrakten Gemälden ging.
Ausgangspunkt sind die Serien "Cage" von 2006 und "Wald" von 2005; letztere ist zum ersten Mal in Europa zu sehen. Die Ausstellung verfolgt den in diesen Serien dargestellten Stand von Richters malerischer Entwicklung zurück zu ihren Wurzeln, die bis Mitte der 80er-Jahre reichen: über die vierteilige Werkreihe "Bach" (1992) und das farblich reduzierte "St. Gallen" (1989) bis zu den früheren äußerst farbintensiven Bildern wie "Blau" (1988) oder "Claudius" (1986).
Gerhard Richter nutzt die Weitläufigkeit und Höhe der Ausstellungsräume im Haus der Kunst, um den seriellen Charakter der rund 50 großformatigen Bilder flexibel zu interpretieren: als Summe von Einzelbildern durch die Konzentration in einem einzigen Raum ("Bach"), oder das einzelne Bild hervorhebend durch Hängung in verschiedenen, aufeinander folgenden Räumen ("Cage").
Abstraktion bei Richter: Arbeit an den Grundfragen der Malerei
Um die Mitte der 80er-Jahre schuf Gerhard Richter ungewöhnlich viele großformatige abstrakte Bilder, die häufig in Serien zu dreien oder vieren entstanden. Diese Bilder sind bei all ihrer formalen Entsprechung von einer großen anschaulichen Vielgestaltigkeit und bilden einen offenen Werkkomplex.
Zentrales Anliegen ist, die Zufälligkeiten visuellen Erlebens zu überwinden und die Eigenwirkung von Farbe und Form zu steigern. Gerhard Richter trägt die Farbelemente und -strukturen mit Pinseln, Rakeln oder Spachteln Schicht für Schicht auf, sodass bereits vorhandene durch neue überlagert oder vollkommen ausgelöscht werden. Die Spuren der Werkzeuge und Schichten der Farbe fügen sich häufig zu Strukturen von räumlicher oder landschaftlicher Anmutung, ohne sich zu einem wiedererkennbaren Gegenstand zu verfestigen. Willkür, Zufall, Einfall und Zerstörung lassen einen bestimmten Bildtypus entstehen, aber nie ein vorherbestimmtes Bild. Richter geht bei diesem in zahlreichen Schichten vollzogenen Malprozess nicht von einem vorgefundenen Motiv oder bereits existierenden Bild aus, sondern arbeitet sich frei von jeder motivischen Vorgabe zum Erkennen eines Bildes vor. "Jede Überlegung, die ich zum "Bau" eines Bildes anstelle, ist falsch, und wenn die Ausführung gelingt, dann nur deshalb, weil ich sie teilweise zerstöre oder weil sie trotzdem funktioniert; indem sie nicht stört und wie geplant aussieht." (Gerhard Richter)
Seit den späten 80er-Jahren entstehen Bilder, bei denen Gerhard Richter den Rakel in horizontalen oder vertikalen Bahnen über die gesamte Breite oder Höhe der Leinwand zieht; dabei kann Farbe sowohl aufgetragen als auch wieder abgenommen werden. So treten Untergründe verschliffen diffus hervor und werden zugleich wieder komplex überlagert.
Im Lauf seines künstlerischen Werdegangs hat Gerhard Richter unterschiedliche Bildstrategien entwickelt. Seine abstrakten Bilder sind Zeugnisse dieser unablässigen Beschäftigung und formalen Auseinandersetzung mit den Bedingungen des eigenen Mediums.
Die Anfänge der Abstraktion waren von einem Ansatz zur Erneuerung geprägt. Abstraktion galt als das geeignetste Mittel zur künstlerischen Selbstaussage, und die angestrebte "reine" Darstellung der Darstellungsmittel steigerte sich etwa bei Mark Rothko und Barnett Newman zu Subjektivismus und hohem Pathos. Die Nachkriegskünstler jedoch machten die Erfahrung des Zusammenbruchs einer Zivilisation; sie setzten die Formensprache der Abstraktion ein, um sich von ihrer Verzweiflung an den Zeitverhältnissen frei zu malen. Dieser zum Teil heftige Gestus führte Gerhard Richter früh zu der Erkenntnis, dass die Arbeiten von Vorgängern wie Jackson Pollock, aber auch Lucio Fontana und Yves Klein auf Dauer dem "Arsenal des Spektakels" (Buchloh) anheim fallen würden. Er musste sich also fragen, wie eine zeitgemäße malerische Abstraktion, die der Ernüchterung und Hoffnungslosigkeit entsprungen ist, nun aussehen konnte. Aus dieser Spannung zwischen der Utopie der Anfänge und der Trauer um deren Verlust gelangte er zu seinem Selbstverständnis von Malerei und konnte anschließend zu seiner eigenen Sprache der Abstraktion vordringen.
Wie bei seinen Vorgängern stellt sich auch bei Richter die Frage nach der Welthaltigkeit seiner abstrakten Bilder: Wird in Richters abstrakten Bildern indirekt ein Unbehagen oder das Defizitäre einer bestimmten gesellschaftlichen Situation ersichtlich, drücken sie über ihre subjektive Gestimmtheit hinaus eine allgemeine Zeitstimmung aus? Es ist für die Rezeption von Richters abstrakten Bildern kennzeichnend, dass keine in nur eine einzige Richtung weisenden Antworten formuliert werden; stattdessen hebt die Kritik das für Richter typische dialektische Zusammenspiel von Zufall und Struktur, von Materialität und Mentalität positiv hervor. Die von ihm entwickelte abstrakte Sprache hält zwischen Zugänglichkeit und Verschlossenheit das Maß. "Die Malerei von Gerhard Richter ist eine diskrete Malerei. Es ist eine Malerei, die zwischen Zuviel und Zuwenig zu unterscheiden weiß, was Ausdruck, Reflexivität und Selbstbezüglichkeit der malerischen Mittel betrifft." (Beate Söntgen)
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Museum Ludwig in Köln und wird von Ulrich Wilmes kuratiert, der im Frühjahr 2008 ans Münchner Haus der Kunst gewechselt ist.
(Pressetext – Haus der Kunst)
Das Haus der Kunst, Prinzregentenstraße 1, München ist geöffnet Montag bis Sonntag in der Zeit von 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr und Donnerstags von 10:00 Uhr bis 22:00 Uhr

"Kunst zur Sprache bringen" von Kristian Niemann

- Musikkneipe C-Dur in Emsdetten

18.2.2009 – Der Künstler Kristian Niemman wird am Mittwoch den 18.2.2009 die Musikkneipe C-Dur in Emsdetten für die Performance "Kunst zur Sprache bringen" nutzen. Ab 20:00 Uhr wird der Saal der Musikkneipe zum interaktiven Raum. Die Gäste der Veranstaltung sind eingeladen die Leinwände dort mit zubearbeiten. Die Ergebnisse sind dann noch bis zum Mai diesen Jahren dort zu betrachten. Kristian Niemann knüpft mit dieser Aktion an seine Perfomance "Aufkreuzen in Telgte" an, mit der er Passanten dort kunstvoll provozierte.

"Ring frei" - 19. Bundeswettbewerb "Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus"

- Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland

13.2.2009 - Vom 13.2.2009 bis zum 15.3.2009 heißt es in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland "Ring frei" für den
19. Bundeswettbewerb "Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus".
Er wird alle zwei Jahre durchgeführt und findet bereits zum achten Mal in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland statt.
Ziel des Wettbewerbs ist die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler. Sie sollen Gelegenheit erhalten, ihre Werke außerhalb der Akademieräume zu zeigen und sich unter professionellen Bedingungen im Ausstellungsbetrieb zu erproben: Hier können sie ihre Arbeiten in musealen Räumen präsentieren, sich mit Kommilitonen aus anderen Hochschulen messen und sich der journalistischen Kritik stellen. Mit dem Katalog, der zur Ausstellung erscheint, erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Dokumentation ihrer Arbeit, die über die Zeit des Wettbewerbs hinaus wichtig ist. Zusätzlich werden die Künstlerinnen und Künstler auf einer eigenen Website vorgestellt. Unter www.kunst-wettbewerb.de stehen alle Informationen zu den Teilnehmern online zur Verfügung.
"Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus" ist das einzige Forum, in dem sich Studierende aller Kunsthochschulen Deutschlands gemeinsam präsentieren. Insgesamt sind 24 Hochschulen an dem Wettbewerb beteiligt. Die Ausstellung gibt damit einen repräsentativen Überblick über die künstlerische Ausbildung in der Bundesrepublik. Zugelassen sind alle Medien vom traditionellen Tafelbild bis zur Arbeit mit dem Internet. Der Wettbewerb ist eine einzigartige Gelegenheit, sich umfassend mit den Positionen der jüngsten Künstlergeneration auseinander zu setzen.
Der Wettbewerb läuft folgendermaßen ab: Zunächst nominiert jede Hochschule zwei ihrer Studierenden, wobei es kein festes Reglement für das Auswahlverfahren gibt. Künstlerpaare oder -gruppen werden als Einzelteilnehmer gewertet. Die ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten bereiten sich auf die gemeinsame Ausstellung in Bonn vor und haben etwa eine Woche Zeit, ihre Werke einzurichten. Eine Jury sichtet schließlich die Ausstellung und ermittelt die Preisträger. Dieses Mal sind 48 Künstler am Start.
Die Jury besteht aus drei Mitgliedern, die nicht lehrend an einer der Hochschulen tätig sein dürfen. Für die Jury konnten dieses Mal folgende Mitglieder gewonnen werden:
Dr. Julian Heynen, Künstlerischer Leiter des K 21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Ulrike Knöfel, Kulturredakteurin beim SPIEGEL, Hamburg und Daniel Pies, Kurator im Kunstverein München e.V.. Sie werden gemeinsam von der Kunst- und Ausstellungshalle und der Sprecherin der Rektorenkonferenz der deutschen Kunsthochschulen berufen. Vergeben werden Geldpreise im Wert von 20.000 Euro und zwei Arbeitsstipendien im brandenburgischen Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf. Über die Aufteilung des Preisgeldes entscheidet die Jury. Es ist ihr überlassen, den Betrag zu staffeln oder zu gleichen Teilen zu vergeben.
Die Preisträger als Ergebnis der Jurysitzung, 12.2.2009, sind folgende Künstlerinnen und Künstler mit einem Preis ausgezeichnet.
Die Förderpreise für Bildende Kunst der Bundesministerin für Bildung und Forschung erhalten: Wolfgang Fütterer von der Hochschule für bildende Künste Hamburg (8.000 EUR), Eli Cortiñas Hidalgo von der Kunsthochschule für Medien Köln (4.000 EUR), Erika Hock von der Kunstakademie Düsseldorf (4.000 EUR) und Ulrich Pester von der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (4.000 EUR).
Die Förderstipendien im Wert von 3.800 EURO für einen Studienaufenthalt im brandenburgischen Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf erhalten: Daniel Beerstecher von der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und Matthias Böhler von der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg.
Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Museumsmeile Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 4, Bonn ist geöffnet Dienstag und Mittwoch von 10:00 Uhr bis 21:00 Uhr und Donnerstag bis Sonntag (und an allen Feiertagen, auch denen, die auf einen Montag fallen) von 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr.

"Intimität und Pose" von Edgar Degas

- Hamburger Kunsthalle / Hubertus-Wald-Forum

6.2.2009 – Die Hamburger Kunsthalle zeigt in Zusammenarbeit mit dem Hubertus-Wald-Forum, in der Zeit vom 6.2.2009 bis zum 3.5.2009 die Ausstellung "Intimität und Pose" von Edgar Degas.
Zeitlebens schuf der französische Impressionist Edgar Degas (1834-1917) neben seinen bekannten Pastellen und Gemälden auch zahlreiche Plastiken, die er jedoch der breiten Öffentlichkeit vorenthielt. Erst kurz nach seinem Tod konnten die Tänzerinnen, Badenden und Rennpferde, die er aus Wachs modelliert hatte, gesichert und 1919 in Bronze gegossen werden. Die Ausstellung "Intimität und Pose" zeigt den kompletten Bestand der 73 Originalabgüsse. Zu seinen Lebzeiten hatte Degas nur eine der Wachsfiguren präsentiert: "Die Kleine Tänzerin von 14 Jahren" erregte 1881 auf der sechsten Impressionisten-Ausstellung mit ihrem ungewöhnlichen Naturalismus großes Aufsehen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Edgar Degas einzigartige Perspektive auf den weiblichen Körper. Denn anders als viele seiner Zeitgenossen richtete der Bildhauer Edgar Degas seinen Blick nicht primär auf die inszenierte Pose, sondern auf die Körperhaltungen und Bewegungen im unbeobachteten Moment. Das Resultat seiner Arbeit sind "intime Posen": Tänzerinnen, die Ballettpositionen proben, ihre Schuhe schnüren oder ihre Füße betrachten, und Frauen beim Kämmen oder Waschen.
Edgar Degas zeigt die Frauen vor allem hinter der Bühne und bei der Toilette und befasst sich mit der Arbeit, die sie vor dem Auftritt in der Öffentlichkeit in ihren Körper investieren müssen. Die Pflege und Disziplinierung der Körper, aber auch entspannte Momente werden so sichtbar. Diese für seine Zeit außergewöhnliche, zuweilen Betrachter und Kritiker schockierende Sicht auf den ungeschönten Körper und seine Herrichtung wird auch in der reichen Auswahl an Zeichnungen, Pastellen und Gemälden behandelt, die die Bronzeskulpturen ergänzen.
Edgar Degas hat über seine Frauendarstellungen einmal bemerkt: "Bislang ist der Akt immer in Posen dargestellt worden, die ein Publikum voraussetzen, aber diese Frauen sind ehrbare, einfache Menschen, die sich allein für ihren körperlichen Zustand interessieren. Es ist, als ob man durch ein Schlüsselloch schaut.". Die Intimität des Augenblicks ist jedoch in seinem Werk keineswegs entblößend. Mit distanziertem Blick hält Edgar Degas vielmehr den besonderen Ausdruck der Posen fest. Der Verzicht auf die Inszenierung des Weiblichen zugunsten der Ästhetik der Skulptur und des Bildes trägt revolutionäre Züge.
Zur Ausstellung "Intimität und Pose" ist ein umfangreicher Katalog erschienen.
Die Ausstellung "Intimität und Pose" war von Oktober 2008 bis Januar 2009 in etwas kleinerem Umfang in der Fundación MAPFRE in Madrid zu sehen.
Die Skulpturen sind Leihgaben des Museu de Arte de São Paulo Assis Chateaubriand, São Paulo, Brasilien.
(Pressetext der Hamburger Kunsthalle)
Die Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall, Hamburg ist geöffnet Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr und Donnerstags in der Zeit von 10:00 Uhr bis 21:00 Uhr.

"Lachen im Dunkeln - Das Lager Westerbork 1942-1945"

- Kulturgeschichtliche Museum Osnabrück

1.2.2009 - Am 1.2.2009 um 11:30 Uhr, wird die bis zum 19.4.2009 andauernde Wanderausstellung "Lachen im Dunkeln - Das Lager Westerbork 1942 -1945" des Erinnerungszentrums Lager Westerbork (Herinneringscentrum Kamp Westerbork)im Kulturgeschichtliche Museum Osnabrück in der Villa Schlikker - dem "Haus der Erinnerung" eröffnet. Um die wahren Absichten der bevorstehenden Deportation zu verschleiern, wurde der Anschein erweckt, als fände im Lager ein normaler städtischer Alltag statt. Das "Erinneringszentrum Lager Westerbork" hat über den trügerischen Alltag des Lagers Westerbork eine Ausstellung erstellt. Im Zentrum stehen die verschiedenen Freizeitbeschäftigungen. Anhand von Tonbandaufnahmen, Zeichnungen, Fotos und dem erwähnten Filmmaterial kommen die krassen Gegensätze des Lagers zwischen dem Alltag der "Stadt auf der Heide" und den Deportationen zum Ausdruck.
Vor allem von der "Bühne Lager Westerbork", an der die bekannten Berliner Künstler Willy Rosen, Erich Ziegler und Max Ehrlich gearbeitet haben, sind umfangreiche Materialien erhalten. Fotos, Zeichnungen, Liedtexte, Filmmaterial, Bauzeichnungen, Bühnenbildentwürfe und Zeitzeugenberichte liefern ein nahezu lückenloses Bild einer der gezeigten Revuen.

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