Von Kapstadt in das Kreismuseum

Von ms im Bersenbrücker Kreisblatt vom 27.5.2010

 

Alle wollen nach Südafrika zur Fußballweltmeisterschaft. Josef Lange-Grumfeld und Gerhard F. Philipp waren schon dort und fanden heraus, dass das Land viel mehr zu bieten hat als Fußball. Sie bringen eine staunenswerte Geschichte mit und einen faszinierenden Künstler, der ab Freitag seine Keramiken im Kreismuseum in Bersenbrück ausstellt.

 

Theo Ntuntwana ist in der Einschätzung seiner Künstlerkollegen Lange-Grumfeld und Philipp einer der führenden Keramiker Südafrikas. Aus dem feinen, fast weißen Ton seines Heimatlandes formt er Vasen, Schalen, Teller und andere Gebrauchsgegenstände und glasiert sie in den kräftigen Farben Afrikas.

 

Sein Stil mischt Einflüsse des Schwarzen Kontinents mit denen Europas, und seine einzigartigen Keramiken sind begehrt überall auf der Welt. Lange-Grumfeld weiß von Ausstellungen nicht nur in Südafrika, sondern "von Japan bis Kanada".

 

Der Ankumer Künstler entdeckte Ntuntwana vor zehn Jahren in Kapstadt. Dort lebt der heute 41-Jährige in einem Township, einem schwarzen Stadtviertel, betreibt ein Studio, wo er ein künstlerisch-soziales Projekt betreibt, und ist Leiter der Keramikabteilung des angesehenen Sivuyele-Colleges. Geboren in der Transkei, absolvierte er eine solide Ausbildung bei Keramikhandwerkern und führenden Künstlern.

 

Einmal im Jahr besucht der Maler aus Ankum Ntuntwana in Kapstadt, um mit ihm zu arbeiten. Verständigungsprobleme kennen die beiden nicht, "die Bildersprache ist eine Weltsprache", sagt Lange-Grumfeld. In diesem Frühjahr brachte er Gerhard Philipp vom Kreismuseum mit, als Freund und Künstlerkollegen. Für das Irma-Stern-Museum der Universität Kapstadt stellten die drei eine Ausstellung zusammen: Bilder Lange-Grumfelds, Aquarelle von Philipp, dazu Ntuntwanas Keramiken. Drei Meister laden ein in ihr Reich der Formen und Farben.

 

Diese Ausstellung baut das Trio gerade im Kreismuseum in Bersenbrück wieder auf. Freitag um 19:30 Uhr wird sie eröffnet. Günter Sponheuer stellt die Kunstwerke vor, musikalisch führt Martin Vetter durch den Abend.

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