Zwischen Malerei und Grafik

Neue Kunstausstellung im Schafstall zeigt Werke von Arsentij Pawlow

Von wms im Wittlager Kreisblatt vom 27.9.2010

 

Bad Essen. Der Kunst- und Museumskreis lädt am Freitag, 1. Oktober, 20 Uhr, ein zur Vernissage mit Lithografie und Malerei von Arsentij Pawlow: "Aut regem aut fatuum nasci oportere!" (Seneca) .

 

Der noch junge Maler wurde 1983 in St. Petersburg, Russland, geboren und besuchte seit 1997 die Kunstschule im Katherinenpalast von Zarskoe Selo, der Residenz der russischen Zaren. Bereits zwei Jahre später erfolgte sein Umzug nach Osnabrück mit anschließender gymnasialer Ausbildung. Von 2003 bis 2009 absolvierte er an der dortigen Universität ein Studium der Germanistik und Kunst, verbunden mit Studienaufenthalten in Paris, Venedig und seiner Heimatstadt St. Petersburg.

 

Seine Exponate waren bisher unter anderem in der Kunst- und Kulturstiftung Georgsmarienhütte, im Museum Villa Stahmer, bei internationalen Grafikmessen, der "arte regionale IV – Wahlverwandtschaften" in mehreren Osnabrücker Galerien (in der GALERIE schwarz | weiss, Anmerkung der Galerie), der Matthäuskirche und dem lokalen Theater zu sehen. Sie befinden sich gegenwärtig zum Teil in Sammlungen des Amts- und Landgerichts, der Kunsthalle Dominikanerkirche sowie der Kulturstiftung Hartwig Piepenbrock, Berlin, und des Bremer Bankhauses Neelmeyer (Erstellung eines großformatigen Leinwandbildes zum 100-jährigen Jubiläum im Jahre 2007/08).

 

Pawlow findet seine Bildwelten hauptsächlich im Alltag der Städte, er illustriert die "Dissonanzen des urbanen Lebens" und steht künstlerisch im Spannungsfeld zwischen Malerei und Grafik: Öl auf Leinwand, Kreidelithografien, Linolschnitte, Handzeichnungen, Collagen und Übermalungen, überarbeitete Drucke und Radierungen. Thematisch geht es ihm in erster Linie um die Befindlichkeiten des Einzelnen im Bezug zum anderen, seine Arbeiten zeigen in stimmungsgeladenen Situationen psychische Dimensionen des menschlichen Miteinanders. In eindrucksvoller Weise entwickelt er seine grafischen Darstellungen aus zahlreichen Skizzen und Studien, er nutzt auch überzeugend die Ausdruckskraft lithografischer Bildreihen mit deren spezifischem technischen Potenzial; die Körnung der Linien oder die Farbwerte der schwarzen Tusche haben eine eigene Sprache. Häufig entstehen in der Bildkomposition und Ästhetik stilistische Brüche zwischen Realismus und Gegenstandslosigkeit. Die Einführungsrede hält Toni Walz, ein befreundeter Kollege des Künstlers.

 

Die Ausstellung ist bis einschließlich Sonntag, 14. November, geöffnet; und zwar täglich von 15 bis 18 Uhr, außer montags. Der Eintritt ist wie immer frei.

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