Ausstellungen im Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück im Jahr 2014

"Für den neuen Menschen - Russisches Avantgarde-Design: Ideen, Entwürfe, Gestaltung"

Ausstellung vom 23.2.2014 bis zum 25.5.2014

Das Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück präsentiert vom 23.2.2014 bis zum 25.5.2014 in der Ausstellung "Für den neuen Menschen - Russisches Avantgarde-Design: Ideen, Entwürfe, Gestaltung" rund 110 Werke der russischen Avantgarde und lenkt den Blick auf eine der spannendsten und innovationsreichsten Epochen der Kunst, deren Impulse bis heute in der Bildenden Kunst, in Architektur und Design wirken.

(Die Eröffnung der Ausstellung findet am 23 2.2014 um 11:30 Uhr statt)

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts vollzog sich in der Kunst ein radikaler Wandel. Künstler der russischen Avantgarde wie Kasimir Malewitsch, Wladimir Tatlin, El Lissitzky oder Alexander Rodtschenko fanden in der gegenstandsfreien Kunst zukunftsweisende Ausdrucksformen für den Aufbruch in eine neue Zeit. Das "Schwarze Quadrat auf weißem Grund" – präsentiert von Kasimir Malewitsch im Jahr 1915 – wird als Urform der bildnerischen Gestaltung zur Ikone des künstlerischen Neuanfangs. Während Malewitsch im "Suprematismus" die völlige Befreiung vom Gegenstand als Ausdruck der reinen Empfindung proklamierte, ging es Konstruktivisten wie Alexander Rodtschenko um neue, nach Funktion und Material ausgerichtete Gestaltungsprinzipien. Beflügelt von der revolutionären Aufbruchsstimmung im Jahr 1917 wollten sich viele der jungen russischen Künstler an der universalen Umgestaltung der Gesellschaft beteiligen.

Die Ausstellung "für den neuen menschen" versammelt eine Auswahl von Werken russischer Avantgarde-Künstler, die die radikal neuen Konzeptionen der geometrisch-abstrakten Kunst begeistert aufnahmen und auf alle Bereiche der Bildenden und Angewandten Kunst übertrugen. Von Fotomontagen und Buchgestaltungen über Entwürfe für Architekturprojekte bis hin zu Stoffen, Porzellanarbeiten und Produktdesign widmet sich die Ausstellung einer großen Bandbreite der neuen Gestaltungsaufgaben und dokumentiert anhand ausgewählter Grafiken und Objekte die geradezu stürmische Entwicklung des Designs, die sich in diesen Jahren in Russland vollzog. Der unerschöpfliche Reichtum an Experimenten und Entwürfen dieser Jahre gilt als wertvoller Fundus für formal-kompositorische Erfindungen. Die Präsentation der Ideen, Entwürfe und Gestaltungen der russischen Avantgarde im Felix-Nussbaum-Haus vermittelt einen Eindruck von der Fülle dieses kreativen Potenzials und stellt gleichzeitig einen außergewöhnlichen Dialog zur dekonstruktivistischen Architektur von Daniel Libeskind her.

Nachdem Stalin der kurzen Phase avantgardistischer Bestrebungen ein Ende gesetzt hatte, verschwanden die Werke aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Die Sepherot Foundation, Liechtenstein, hat über viele Jahre diese Werke aufgespürt und gesammelt. Für die Ausstellung in Osnabrück stellt sie einen Überblick von mehr als 110 Exponaten aus der umfangreichen Sammlung zur Verfügung. Das Museum für Angewandte Kunst Köln ergänzt diese Leihgaben um Exponate aus dem Bereich der Porzellangestaltung.

Folgende Künstler der russischen Avantgarde sind in der Ausstellung vertreten: Wassili Jermilow (1894 - 1968), Natalja Gontscharowa (1881 - 1962), Michail Larionow (1881 - 1964), El Lissitzky (1890 - 1941), Kasimir Malewitsch (1879 - 1935), Ljubow Popowa (1889 - 1924), Iwan Puni (1892 - 1956),  Alexander Rodtschenko (1891 - 1956), Olga Rosanowa (1886 - 1918), Wladimir Stenberg (1899 - 1982), Warwara Stepanowa (1894 - 1958), Nikolai Sujetin (1897 - 1954), Wladimir Tatlin (1885 - 1953), Ilja Tschaschnik (1902 - 1929), Jakow Tschernichow (1889 - 1951), Nadeshda Udalzowa (1885 - 1961).
Die Ausstellung wird im Rahmen des v-g-Jahres gefördert von der Sparkasse Osnabrück, dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V., dem Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V., der Stiftung Hartwig und Maria-Theresia Piepenbrock und der Klosterkammer Hannover.
Die Ausstellung wird anschließend vom 7. Juni bis 17. August im Museum de Fundatie in Zwolle gezeigt.

(Pressetext der Stadt Osnabrück)

nach oben | zurück | drucken