Ausstellungen des Kulturgeschichtliches Museum im Jahr 2013

"Winners & Nominees 2013 – Felix Schoeller Photo Award"

Ausstellung vom 13.10.2013 bis zum 10.11.2013

Zum ersten Mal fand in diesem Jahr der internationale Fotowettbewerb Felix Schoeller Photo Award statt. Das Kulturgeschichtliche Museum Osnabrück präsentierte die Gewinner und Nominierten des Wettbewerbs in der Ausstellung „Winners & Nominees 2013 – Felix Schoeller Photo Award“ vom 13.10.2013 bis zum 10.11.2013.

''25 Jahre – 25 Bilder: Kunst aus Greifswald''

Ausstellung vom 1.9.2013 bis 10.11.2013

Künstler aus Greifswald stellen in der Villa Schlikker aus

25 Jahre Partnerschaft zwischen Greifswald und Osnabrück sind Anlass für eine besondere Ausstellung: 25 Werke von Mitgliedern des Pommerschen Künstlerbundes präsentieren vom 1.9.2013 bis 10.11.2013 im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück in der Villa Schlikker unter dem Titel "25 Jahre – 25 Bilder: Kunst aus Greifswald" das "Licht des Nordens".

Die Ausstellung steht im Dialog mit der Dauerausstellung "Heimat ist mehr als ein Geburtsort".

Unterschiedliche künstlerische Auffassungen auf höchstem Niveau zeigen Gabriele Köpp, Gisela Oertel, Manfred Prinz, Herbert Raddatz, Lilo Schlösser und Jutta Schürmann.

(Pressetext der Stadt Osnabrück)

''nichts - und alles'' - Der De Stijl-Künstler Friedrich Vordemberge-Gildewart

Ausstellung vom 16.6.2013 bis 6.10.2013

Der De Stijl-Künstler Friedrich Vordemberge-Gildewart

Einen besonderen Höhepunkt des Osnabrücker Jahresprogramms zu Friedrich Vordemberge-Gildewart (v-g) setzt die Ausstellung "nichts – und alles" vom 16.6.2013 bis 6.10.2013 im Felix-Nussbaum-Haus und im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück.
Der Ausstellungstitel ist einem Gästebucheintrag des in Osnabrück geborenen Künstlers Friedrich Vordemberge-Gildewart (1899–1962, v-g genannt) entlehnt, der sich auch auf sein Werk übertragen lässt, das zugleich konkreten Ausdruck, gestalterische Komplexität und philosophische Überlegungen zur Ästhetik vereint. Über 60 Werke veranschaulichen v-gs Vielseitigkeit als Maler, Graphiker, Innenarchitekt, Typograf und Baugestalter.

v-g zählt zu den Pionieren konkreter Kunst und lässt sich als deutscher Vertreter dem Konstruktivismus zuordnen, der sich als internationaler Stil in den 1920er Jahren entwickelte. Er stand im regen Austausch mit verschiedensten Künstlerkreisen der Avantgarde, die nach dem Ersten Weltkrieg ihren Beitrag zur Erneuerung der Gesellschaft in der Kunst sahen. Früh begann sich v-g international zu vernetzen. So wurde er 1925 von Piet Mondrian und Theo van Doesburg in die niederländische Künstlergruppe De Stijl aufgenommen.
Im Blick der Ausstellung steht auch das künstlerische Schaffen in den Jahren des Exils. 1936 war v-g aufgrund seiner Kunstauffassung und der Tatsache, dass seine Frau Ilse Leda jüdisch war, gezwungen, seine Heimat zu verlassen. So zog er von Hannover nach Berlin und floh 1937 nach Amsterdam. Dort arbeitete er im Umkreis Max Beckmanns. v-gs Werke verloren trotz dieser schwierigen Zeit nichts von ihrer klaren Ausdruckskraft. Vielmehr sah v-g sein künstlerisches Schaffen unabhängig von der politischen Lage, und es gelang ihm sogar aus dieser Widerstandshaltung Energie zu schöpfen. Einzig sein berühmtes Gästebuch, das sonst stets seinen künstlerischen Austausch begleitete, bezeugt mit seiner Unterbrechung die schwierige Zeit des Kriegs. Erst 1947 nimmt er diese Gewohnheit mit den bedeutungsträchtigen Worten "10 Jahre nichts – und alles" wieder auf.
Nach 1945 gehörte er wieder zu den konsequentesten Verfechtern der Erneuerungsbewegung einer Kunst, die auf den Alltag ausstrahlen sollte. Aber erst nach der Berufung an die Hochschule für Gestaltung in Ulm durch Max Bill kehrt v-g nach Deutschland zurück. Sein internationaler Erfolg gipfelt schließlich in der Teilnahme an den Biennalen in Venedig (1952) und São Paolo (1953) sowie an der documenta in Kassel in den Jahren 1955 und 1959.
Die Osnabrücker Ausstellung ist eine Übernahme aus dem Museum Wiesbaden und wird durch eigene Bestände des Felix-Nussbaum-Hauses ergänzt. Das Museum Wiesbaden verwaltet dank einer großzügigen Schenkung der schweizerischen Vordemberge-Gildewart-Stiftung (Rapperswil bei Zürich) den biographisch-künstlerischen Nachlass von v-g.
Mit der Übernahme dieser Ausstellung bietet sich die einmalige Gelegenheit, einen Teil des v-g Nachlasses in seiner Heimatstadt zu zeigen. Die Hängung im Felix-Nussbaum-Haus veranschaulicht durch die Nähe zur Sammlung Felix Nussbaum zudem, welche Bandbreite von Kunst von den Nationalsozialisten als „entartet“ verstanden wurde.
v-gs Oeuvre zeichnet sich durch eine besondere Sensibilität für das Austarieren von geometrischen Formen sowie der Nutzung intensiver Farbwerte aus. Zwischen dem Funktionieren der Einzelteile als je eigene Bildwelt und dem Zusammenspiel als Ganzes entstehen Spannungsfelder. Dieses Phänomen findet sich in den Ölgemälden genauso wieder wie in den Werbetypografien. Die Haltung des ganzheitlichen Kunstbegriffs wird verständlich, sobald Verfahren der konstruktivistischen „Hochkunst“ – zuvor in den Ölgemälden bewundert – ebenso in der Schaufenstergestaltung der Kaufhäuser und im Möbeldesign festzustellen sind. Zudem geben Aquarelle, Skizzen, Fotografien und Zeichnungen einen spannenden Einblick in das Schaffen dieser facettenreichen Persönlichkeit.
Besucher haben mit angebotenen Führungen die Möglichkeit, sich v-g als vielseitigem Künstler zu nähern. Wer auf eigene Faust die Ausstellung entdecken möchte, erhält mit  Karten, die neben ausgewählten Werken zur Verfügung stehen, viele Detailinformationen.
Die Ausstellung wird im Rahmen des v-g-Jahres gefördert von der Sparkasse Osnabrück, Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V.,  Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V., der Stiftung Hartwig und Maria-Theresia Piepenbrock, Klosterkammer Hannover, Landschaft Fürstentum Osnabrück

Museumspädagogische Angebote zur Ausstellung

Zur Vorbereitung des Besuchs der aktuellen v-g-Ausstellung und zur Einführung in das Leben und Werk v-g´s kann eine DVD mit dem Film "Von Millimetern und Geraden" beim Museumspädagogischen Dienst angefordert werden.
Regionale Beispiele der Anwendung des neuen Stils aus den zwanziger Jahren werden im Vergleich zur traditionellen Kunst betrachtet, und die neuen Gestaltungsmittel werden dabei mit Hilfe von Exponaten im Kulturgeschichtlichen Museum herausgearbeitet. Die Gemälde und Serigrafien v-g´s werden auf ihre Gestaltungsprinzipien hin betrachtet und Begriffe wie "Konstruktion" und "Komposition" geklärt.
In der Werkstatt im Akzisehaus zeigen großformatige Reproduktionen von El Lissitzkys "Geschichte von zwei Quadraten" die narrativen Qualitäten der Abstraktion.
Differenziert nach Altersstufen stehen in der Werkstatt verschiedene Materialien zur Verfügung, um eigene Bildkompositionen herzustellen: Für die dritte bis sechste Klasse gibt es farbiges Tonpapier und Tonkarton, Scheren, Lineale und Leim für Collagen. Für die siebte Klasse bis Oberstufe werden Zeichenpapier, Stifte und Kreide, Reproduktionen von Skizzen und Werkstattbüchern v-g’s und eine Druckpresse bereitgehalten.
In Gruppenarbeit wird ein eigener Plakatentwurf erstellt. Wenn ein weiterer Termin gewünscht ist, dient dieser Bildentwurf zur Vorbereitung des Werkstattbesuches im Museum Industriekultur. Dort erfolgt die Umsetzung des Entwurfs mit musealen typografischen Mitteln in einen A 3-Druck in der Druckwerkstatt des Museums Industriekultur im Piesberger Gesellschaftshaus.
Anmeldung und Information beim Museumspädagogischen Dienst

(Pressetext der Stadt Osnabrück)

"Alte Meister in Osnabrück"

Ausstellung vom 25.11.2012 bis 26.5.2013

Vor 100 Jahren adelte Gustav Stüve mit seiner Stiftung das Osnabrücker Museum zum Kunstmuseum

Mit der Ausstellung "Alte Meister in Osnabrück", die vom 25.11.2012 bis 26.5.2013 präsentiert wird, würdigt das Kulturgeschichtliche Museum die wegweisende Stiftung Gustav Stüves. Seine Sammlung wird wieder in ihrer Gesamtheit präsentiert. Die wenigen weiteren Leihgaben aus dem Umfeld der Familie verdeutlichen, dass Gustav Stüve mit seiner Schenkung auch wesentlich zum Erhalt der Familiensammlung beigetragen hat – viele Gemälde gingen durch Verkauf oder Kriegseinwirkungen verloren.

Als 1879 in Osnabrück führende Persönlichkeiten der Stadt einen Museumsverein gründeten, wusste noch niemand so genau, wohin es mit der Osnabrücker Museumspolitik einmal gehen würde. Zumindest jedoch waren Personen mit Weitblick an diesem Prozess beteiligt. Zu diesen gehörte der Osnabrücker Regierungspräsident Gustav Stüve (1833 -1911). Als Vorsitzender des Museumsvereins (1899 -1909) bestimmte er nicht nur die Geschicke des Museums. Vielmehr hinterließ er durch die Schenkung seiner umfangreichen Gemäldesammlung ein kulturpolitisches Testament, das den heutigen Stellenwert des zentralen Osnabrücker Museums als Kunstmuseum begründet.
1912, vor genau 100 Jahren, wurde Stüves Sammlung erstmals der Öffentlichkeit im Museum zugänglich gemacht. Die 70 Werke umfassen insbesondere niederländische und flämische Meister, aber auch deutsche und italienische Malerei. Sie waren Teil einer der ältesten Osnabrücker Familienkunstsammlungen, deren Entstehung bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Den Grundstein dafür legte der Leibarzt des Osnabrücker Fürstbischofs, Johann Christoph Wöbeking (1680 -1770).
Ergänzend dazu zeigt die Ausstellung Gemälde und Grafiken bedeutender niederländischer und flämischer Meister aus dem Eigenbestand des Museums. Darunter befinden sich neben Arbeiten von Albrecht Dürer (Nürnberg 1471 – 1528 Nürnberg), Peter Paul Rubens (Siegen 1577 – 1640 Antwerpen), Anthonis van Dyck (Antwerpen 1599 – 1641 London) und Harmensz Rembrandt van Rijn (Leiden 1606 – 1669 Amsterdam) unter anderem Werke von Sebastian Vrancx (Antwerpen 1573 – 1647 Antwerpen), Adriaen van Ostade (Haarlem 1610 – 1685 Haarlem), David Teniers (Antwerpen 1610 – 1690 Brüssel), Ludolf Lendertsz de Jongh (Overschieh 1616 – 1679 Hillegersberg), Gerard Ter Borch (Zwolle 1617 – 1681 Deventer) Jan Both (Utrecht um 1618 – 1652 Utrecht), Albert Cuyp (Dordrecht 1620 – 1691 Dordrecht), Isaac van Ostade (Haarlem 1621 – 1643 Haarlem), Michiel Swerts (Brüssel 1624 – 1664 Goa/Indien), Jacob van Ruisdael (Haarlem 1628 – 1682 Haarlem) und Ludolf Bakhuizen (Emden 1631 – 1708 Amsterdam).
Die begleitende Vortragsreihe wird in Zusammenarbeit mit dem Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. ausgerichtet.

(Pressetext der Stadt Osnabrück)

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